Auszug aus dem Protokoll des Preisgerichts:
Die Maxime der Verfasser ist es, den Neubau des Museums in die historische Schlossanlage einzufügen. Der Symmetrie folgend verzichten sie daher auf jegliche sich nicht einfügende Hochbauten und legen großen Wert darauf, den Museumshof als Pendant zum Schmiedehof im Süden der Anlage zu gestalten.
Konsequenter Weise folgen die Verfasser der Kubatur des Bestandes. Lediglich der Nordflügel erhält den Bedürfnissen des Raumprogramms entsprechend etwas mehr an Raumtiefe. Auch die Erschließung folgt streng der Symmetrie. Der Hauptzugang befindet sich in der Mittelachse des Nordflügels und kann sowohl von der Maria‐Ward‐Straße als auch vom Innenhof aus betreten werden. Weiterhin ermöglichen zwei in den Ost‐ und Westflügeln angeordnete Zugänge das Betreten und Durchqueren des Innenhofs. Die Lage der Erschließung hält die Option eines Zugangs vom Orangerie Hof sowie eine Erweiterung des Museums offen. Die strenge Symmetrie setzt sich im Inneren des Gebäudes fort. Über gewendelte Treppen erreicht man das Zwischengeschoss mit dem Vortragssaal, weitere gerade Treppen führen in den gut nutzbaren Hauptausstellungsraum Realisierungswettbewerb Erweiterung des Museums Mensch und Natur zum Naturkundemuseum Bayern Protokoll der Preisgerichtssitzung 16 im UG, der sich unter dem gesamten Museumshof und Neubau erstreckt und auch in das westliche Baufeld ausgreift.
Die Sonderausstellung befindet sich im OG des Nordflügels. Die Großobjekte sind in den Lichthöfen der vertikalen Erschließung integriert. Die Lichthöfe schaffen eine räumliche Verbindung zwischen den Ausstellungsebenen und geben Orientierung. Trotz der Zwänge der vorgegebenen Kubatur gelingt es dem Verfasser Tageslicht in viele Bereiche der Ausstellungsfläche zu führen. Zwei große eingeschnittene Lichthöfe belichten die Ausstellungsebene im UG, Firstverglasungen die im OG. Die räumliche Organisation ist in sich schlüssig und bietet die Möglichkeit für eine gute Wegeführung. Die EG‐ Verglasungen an der Nordseite und zum Innenhof bieten Einblicke ins Museum. ... Die Cafeteria ist prominent im Ostflügel des Hofes eingeordnet und trägt zur Belebung des Innenhofes bei. ...
Insgesamt handelt es sich um einen funktional schlüssigen Entwurf mit innen‐ und außenräumlichen Qualitäten, der von der Maxime der Einordnung in den städtebaulichen Kontext des Schlosses bestimmt wird.