Kassel - Tapetenmuseum - Anerkennung

Kassel - Tapetenmuseum - Anerkennung

Im Sinn der Stadtreparatur soll das neue Tapetenmuseum – Museum für Raumkunst einerseits den Brüder-Grimm-Platz neu beleben, andererseits den Auftakt zur Wilhelmshöhe neu artikulieren.

Ebenerdig, schwellenlos und somit barrierefrei wird das Museum an der Schnittstelle zwischen Torwache und Neubau erschlossen, wie es das Selbstverständnis eines Museums für Raumkunst heute erfordert. Aus dem städtebaulichen Konzept wird die Typologie eines linearen Museums abgleitet, das sich in der Baugeschichte durch Übersichtlichkeit und einfache Orientierung als besonders geeignet erwiesen hat. Großzügig öffnet sich die Eingangshalle über zwei Ebenen und damit weithin sichtbar zum Platz. Die Bautiefe ermöglicht stützenfreie Räume, die vielfältig und flexibel für unterschiedliche Ausstellungskonzepte genutzt werden können.

Mit dem winkelförmigen Museumentwurf entsteht hofseitig ein schön proportionierter Freiraum in Ergänzung des angrenzenden Schnuddelparks, der vielfältig im Rahmen von Vernissagen oder durch die Museumspädagogik bespielt werden kann. Der Brüder-Grimm-Platz erhält durch das neue  Museum ein neues Gesicht, die zweigeschossig verglaste Eingangshalle und die kraftvollen Öffnungen in die Ausstellungsräume ermöglichen Einblicke in die Raumkunst, laden ein, erwecken Neugierde.

Die konservatorischen Anforderungen und Wünsche nach flexibel nutzbaren Flächen bedingen weitgehend geschlossene Fassaden. Scheinbar wie vorgehängte Tapeten sind sie mit leicht gewölbten Paneelen ein eingefärbten Sichtbetonfertigteilen bekleidet. Aus der plastischen Modulation ergibt sich ein schönes über den Tag wechselndes Licht- und Schattenspiel. Der ruhige und zeitlose Ausdruck fügt sich auch in der Farbigkeit sehr gut in den heterogenen Kontext.

 

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