Die St. Vincenzstift gGmbH plant in Frankfurt-Sossenheim die Errichtung eines Kinderhauses als Wohnangebot für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten. Hierzu wurde ein Gutachterverfahren durchgeführt, in dem Waechter + Waechter mit ihrem Entwurf die Jury überzeugten.
Drei zweigeschossige Wohnhäuser werden mit einem kürzeren ebenfalls zweigeschossigen Schenkel für die Tagesbetreuung zu einer sternförmigen Figur gruppiert. Diese löst sich bewusst von den zeilenartigen viergeschossigen Siedlungsbauten der Umgebung und fügt sich mit den weit ausgreifenden Armen und niedriger Höhe harmonisch in die durchgrünte Kleingartenanlage. Es entstehen gut proportionierte, den Wohngruppen zugeordnete Freiräume. Durch die strahlenförmige Anordnung mit kurzen Kanten entsteht eine angemessene, vielfach gegliederte, kleinteilige Maßstäblichkeit und rundum eine attraktive Lebendigkeit ohne Vor- und Rückseite und ohne Einsichten.
Durch die zurückhaltende, der Bauaufgabe angemessenen Architektursprache wird der Charakter eines Heims vermieden; wie selbstverständlich integriert sich das Ensemble in die ‚Normalität‘ des Umfelds. Die helle und freundliche Atmosphäre im Inneren soll Sicherheit und Geborgenheit vermitteln und zu einer positiven Entwicklung des Einzelnen sowie ein harmonisches Miteinander bzw. Teilhabe in der Gruppe beitragen.
Die Wohngruppen sind aus den Grundsätzen von Individualität, Normalität und Autonomie entwickelt. Die Zimmer der Kinder und Jugendlichen liegen direkt am Wohn/ Essbereich und werden von hier ohne lange Flure erschlossen; die kurzen Wege ermöglichen so eine intensive und individuelle Betreuung.